Vielfalt genießen

Am Wegrand leuchtet mir etwas ganz besonders Grünes entgegen.

In dieser noch kargen, braunen Landschaft, lacht mich aus einem Strauch eine knallgrüne Blüte an. Sie ist immer nur kurze Zeit deutlich zu sehen. Denn mit der nächsten Windböe tanzt sie wieder davon, um sich gleich wieder zu zeigen. Ich finde sie sehr hübsch, mit ihren winzigen Noppen und kleinsten Blütenblättern. Und ich mag ihr Spiel mit dem Wind. Wie oft bin ich an diesem Strauch vorbei gegangen und heute dieses überraschende optische Geschenk, das mich fröhlich stimmt.

Das erlebe ich auch immer wieder, wenn ich mit Gruppen arbeite. Auf einmal kommt von bisher unscheinbaren TeilnehmerInnen eine weiterführende Frage, ein hilfreicher Kommentar, ein treffsicherer Input– und damit die entscheidende Wendung für den ganzen Gruppenprozess. Ich freue mich sehr über diese Überraschungsmomente im sozialen Prozess. Mit Glück und etwas Spucke ergeben sie sich. Durch die Vielfalt an Anwesenden. Man kann sie fördern: Indem alle so da sein dürfen wie sie sind. Es kommt für jede/n der Moment, wo die inhärente Schönheit und Klugheit sich entfalten kann. So wie bei dieser Blüte des namenlosen Strauchs an meinem Wegrand.