Teambuilding Ideen
4 Blickwinkel, die Ihnen souveränes Steuern durch den Teamprozess ermöglichen

Ich werde oft gefragt, ob ich nicht ein paar coole Ideen für ein Teambuilding hätte. Tolle Ideen und Methoden gibt es wie Sand am Meer. Und jeder von uns hat schon eine gute Handvoll selber erlebt und kann sie daher auch einsetzen. Aber die wirkliche Entwicklung eines Teams ermöglicht ein anderer Fokus. Lassen Sie sich von mir auf die vier verschiedenen Einflussfaktoren eines Teamprozesses entführen – die sich in der Themenzentrierten Interaktion bewährt haben. Wer seinen Blick für diese vier Faktoren schärft und sie kontinuierlich im Blick behält – gewissermaßen zwischen ihnen balanciert – wird mehr Erfolg haben, als mit einer einzelnen coolen Methode.

1. Die Menschen.

Jedes Meeting, jedes Team besteht aus Menschen. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit und so oft verlieren wir sie aus dem Blick. Wir beachten die unterschiedlichen Blickrichtungen, verschiedenen Interessen und vielfältigen Kompetenzen nicht, oder zu wenig. Und dann sind wir überrascht, wenn auf einmal der Wind der Gruppendynamik zu wehen beginnt. Wir Menschen funktionieren eben nicht wie Maschinen. Wir schlagen manchmal ganz überraschende inhaltlich und emotionale Haken. Schon in der Vorbereitung auf ein Meeting ist es hilfreich hinzuschauen und die Vielfalt wahrzunehmen und wertzuschätzen. Behalten Sie die Menschen und ihre Bedürfnisse, Aufgaben und Möglichkeiten im Blick. Und vergessen Sie nicht auf sich selber.

2. Das Team in Hier und Jetzt.

Ein Team besteht aus einzelnen Menschen und gleichzeitig hat jedes Team seine eigene Logik und funktioniert oft nach eigenen Gesetzen. Man könnte auch sagen, jedes Team entwickelt seine eigene Gestalt durch die einzelnen Individuen und ihre ganz konkreten Interaktionen. Das hat mit Psychologie, mit Rollen, mit gemeinsamen Spielregeln und mit der Leitung zu tun. Gewöhnen Sie sich an, das was Sie erleben und was andere in der Gruppe erleben, wahrzunehmen. Es ist nicht angenehm, wenn jemand sagt, vor dem Chef traut er sich nicht viel zu sagen. Aber es ist eine Information, mit der man weiter arbeiten kann. Die Kultur eines Teams kann sich oft erst weiterentwickeln, wenn alle die gleiche Einschätzung der Situation haben. Beobachten Sie möglichst bewertungsfrei folgende Fragestellungen: Wer bringt wann welches Thema ein? Wer redet wie lange? Wann kommen die Stillen zu Wort? Wer ist gefährdet miteinander in einen Konflikt zu geraten? Was wird wann als Erleichterung im Miteinander erlebt? Welche Rahmenbedingungen sind förderlich und welche nicht? Schulen Sie Ihre Wahrnehmung für die subjektiven Perspektiven des Gruppenprozesses im Hier und Jetzt.

3. Die gemeinsame Aufgabe.

Die gemeinsam zu bearbeitenden Sache, der Gegenstand, die Aufgabe, das Projekt sind der Grund für die Bildung eines Teams. Erst durch die gemeinsame Beschäftigung damit entsteht das Team. Ein Team ohne Aufgabe ist kein Team. In einem guten Team haben alle Individuen ihren eigenen Zugang zu dieser Aufgabe gefunden. Haben Sie für Ihr nächstes Meeting schon klar, was die Aufgabe genau für dieses Meeting ist? Arbeiten Sie daran miteinander im Laufe der Zeit ein immer klareres Bild von dieser zu bewältigenden Aufgabe zu entwickeln .

4. Das Umfeld.

Jeder Teamprozess kann von zahlreichen Umfeld-Faktoren beeinflusst werden. Da sind einerseits so offensichtliche Dinge, wie der Raum in dem das Meeting stattfindet, das Wetter, die Jahreszeit, aber auch Geschlecht, Herkunft, Ausbildung der Teammitglieder. Dann spielt auch weniger Sichtbares, wie Spielregeln der jeweiligen Organisation, aktuelle Change- und Transformationsprozesse, die spezifische Gesetzeslage, die Stadt, die Kulturellen Eigenheit etc. eine Rolle. Und letzten Endes können auch geschichtliche, geographische, politische, ökologische Entwicklungen ganz konkret Einfluss nehmen auf den aktuellen Gruppenprozess. Welcher Umfeldfaktor könnte Einfluss nehmen auf Ihr nächstes Meeting? Machen Sie sich bereits in der Planung eines Meetings bewusst welche Faktoren sich gerade auswirken könnten. Das erleichtert die Steuerung von Teamprozessen ungemein.